Einstieg in den Rettungsdienst  U18 – der Praxiseinstieg macht’s möglich

​​​​​​​Arbeiten im Rettungsdienst – das hört sich für viele junge Menschen toll und spannend an. Wer sich dafür interessiert, kann sich  beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen (RDMH) bewerben. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, einzusteigen -  z.B. mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder  - für unter 18-Jährige – dem Praxiseinstieg in Rettung und Pflege.

Mit seinem Praxiseinstieg  bietet der RDMH unter 18-Jährigen in Marburg die einzigartige Möglichkeit, sich schon früh für  den Rettungsdienst  zu qualifizieren und parallel weitere Kenntnisse und Qualifikationen für Gesundheitsberufe zu erwerben.

Alina, 18 Jahre alt,  hat den Kurs absolviert und arbeitet heute in ihrem Traumberuf Rettungssanitäterin. Angefangen hat ihre Leidenschaft dafür, nachdem sie dem Schulsanitätsdienst des DRK beigetreten war. Zwei Jahre war Alina dort aktiv, bis sie vom damaligen Kursleiter gefragt wurde, ob sie eine JRK-Gruppe in ihrem Heimatort aufbauen möchte. „Ich habe daraufhin die JRK-Gruppe in Niederwalgern aufgebaut und bin somit ins DRK hineingewachsen. Da war für mich klar, dass nichts anderes für mich in Frage kommt“, erzählt Alina. Nach dem qualifizierten Hauptschulabschluss an einer Gesamtschule besuchte sie die Käthe-Kollwitz-Schule in Marburg, wo sie die zwei-jährige Berufsfachschule in Gesundheit und Sozialwesen mit einem Realschulabschluss abgeschlossen hat.

Immer noch mit dem Ziel Rettungsdienst vor Augen bewarb sich Alina für die Rettungssanitäterqualifizierung beim RDMH. Weil sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig war,  bot sich für sie der  Praxiseinstieg in Rettung und Pflege  als passende Einstiegsmöglichkeit an. „Unter 18 Jahren ist es quasi gar nicht möglich, etwas im Rettungsdienst zu finden. Der Praxiseinstieg beim RDMH ist das einzige Angebot für Minderjährige, das ich kenne. Viele sind sogar bereit, aus anderen Bundesländern hierher zu kommen, um daran teilzunehmen“, berichtet sie. In den 14 Monaten, die der Praxiseinstieg dauert, erwerben die Teilnehmenden zwei berufsqualifizierende Abschlüsse – einen als Rettungssanitäter oder Rettungssanitäterin und einen als zertifizierte Betreuungskraft. Zudem erhalten sie eine Grundbildung im Bereich Pflege. Durch Praktika auf Rettungswachen, in Krankenhäusern und in Pflegeeinrichtungen haben die Teilnehmenden die Chance,  verschiedene Berufe  im Gesundheitswesen kennen zu lernen. Der schulische Unterricht findet im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. statt; Rettungsdienst-Themen vermittelt zusätzlich das DRK Bildungszentrum, das als staatlich anerkannte Rettungsdienstschule zum RDMH gehört. „Man wird langsam und sicher in das Berufsfeld eingeführt. Wir waren allein drei Monate im Bildungszentrum. Das war gut, denn so hatte man viel mehr Zeit um Themen oder praktische Übungen zu erlernen, als bei der RS-Qualifizierung oder einem Freiwilligendienst. Davon habe ich definitiv profitiert“, betont Alina.

Heute arbeitet Alina als Rettunssanitäterin beim DRK Rettungsdienst Mittelhessen und hat sich somit ihren langjährigen Berufswunsch erfüllt. „Am meisten habe ich mir gewünscht, dass ich nach meinem Abschluss übernommen werde. Zum Glück haben alle aus meiner Gruppe, die beim RDMH bleiben wollten, auch die Möglichkeit dazu bekommen“, erzählt sie glücklich. „Generell macht mir die Arbeit mit Menschen Spaß. Es bietet natürlich auch einen großen Reiz, dass jeder Tag anders ist und man morgens nicht weiß, was heute auf einen zukommt. An manchen Tagen ist es ruhig auf der Rettungswache, und an anderen Tagen fährt man von einem Einsatz direkt zum nächsten. Man kann keinen Einsatz pauschalisieren, und das Agieren auf engem Raum im Rettungswagen macht den Arbeitsalltag aufregend“. Zu Alinas Aufgaben gehören  unter anderem das Anschließen und Überwachen des Monitoring am Patienten und somit die Vorbereitung für den Transport, das Fahren des RTW sowie spezielle Aufgaben auf der Rettungswache. Die zwischenmenschliche Kommunikation, sowohl zu Patientinnen oder Patienten als auch zu den Mitarbeitenden ist ihr besonders wichtig.

Der Praxiseinstieg bietet nicht nur berufliche Perspektiven, sondern bereitet die Teilnehmenden auch sehr gut auf die anschließende Notfallsanitäterausbildung vor. Auch Alina möchte sich noch weiter entwickeln: „Die Ausbildung zur Notfallsanitäterin ist auf jeden Fall mein Ziel.“ Dieses Ziel ist nun in greifbare Nähe gerückt, denn im September 2022 startet für Alina die Notfallsanitäterausbildung beim RDMH. Auf die Frage, was potenzielle Teilnehmende ihrer Meinung nach mitbringen sollten, sagt sie: „Man sollte auf jeden Fall Interesse am Gesundheitswesen und den nötigen Biss haben. Während des Kurses hat man die Möglichkeit, sich gut zu orientieren. Für alle Minderjährigen ist der Praxiseinstieg eine tolle Möglichkeit, in den Rettungsdienst einzusteigen. Das Konzept ist definitiv gelungen. Ab 18 Jahre würde ich allerdings einen Freiwilligendienst beim RDMH empfehlen.“

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Alina wurde nach ihrem Abschluss als Rettungssanitäterin beim RDMH übernommen. Foto: RDMH

Alina wurde nach ihrem Abschluss als Rettungssanitäterin beim RDMH übernommen. Foto: RDMH

Einsatzbereit. Foto: RDMH

Einsatzbereit. Foto: RDMH

Foto: RDMH

Foto: RDMH

Beim Praxistraining im Bildungszentrum. Foto: RDMH

Beim Praxistraining im Bildungszentrum. Foto: RDMH