Outdoortraining im Wald

Ende Januar ging es für die Teilnehmenden des Kurses Praxiseinstieg in Rettung und Pflege mit Feuerstählen und Baumarktplanen zu einem erlebnispädagogischen Bushcraft-/Outdoorsurvivaltraining in den Wald.

Das Projekt Praxiseinstieg in Rettung und Pflege ist eine einjährige Qualifizierungsmaßnahme, die jungen Menschen wichtige Qualifikationen für medizinische Berufe vermittelt und in Kooperation durch das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. Marburg (BWHW) und den DRK Rettungsdienst Mittelhessen (RDMH) durchgeführt wird.
 
„Ziel der Aktion war die Vertiefung des Verständnisses für eine respektvolle Kommunikationskultur und das gemeinsame Arbeiten im Team. Die jungen Teilnehmenden streben als angehende Rettungssanitäter einen empathischen und kommunikativ fordernden Beruf an. Hierfür wollen wir Ihnen das bestmögliche Rüstzeug mit auf den Weg geben“, erklärte Janine Stahl (BWHW), den Einsatz von ihrer beiden Kollegen Samuel Schneider (Survivaltrainer) und André Steinhauer (Sozialpädagoge). Dementsprechend hatten die Teilnehmenden diverse Herausforderungen in Kleingruppen zu meistern. So mussten sie in kurzer Zeit und lediglich mithilfe einer Baumarktplane und einer langen Schnur einen möglichst effektiven Unterstand errichten. Hierbei durfte jede Person lediglich ihre schwache Hand benutzen. „Ihr müsst klar, deutlich und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren. Anders werdet ihr die Aufgabe in der vorgegebenen Zeit nicht lösen können“, riet Survivaltrainer Samuel Schneider den Teilnehmenden zur Zusammenarbeit. Als nächste Challenge mussten Rettungstragen gebaut werden, um "verletzte" Teamkameraden zu transportieren. Hierbei bot sich auch die Möglichkeit der kurzen Wiederholung von Erste-Hilfe-Maßnahmen. Projektleiterin Peta Riemenschneider (RDMH) konnte sich so den ganzen Tag sowohl ein Bild von der sozialen Kompetenz der Teilnehmenden als auch von deren Leistungsständen machen.
 
Die vermutlich größte Herausforderung des verschneiten Tages dürfte das Entzünden des Lagerfeuers mit Feuerstählen gewesen sein. Die Kleingruppen kämpften unerbittlich gegen die winterliche Feuchtigkeit und die Zeit, um möglichst als erste Gruppe das lang ersehnte Würstchen mit Stockbrot genießen zu können. So recht mitspielen wollte das Holz trotz intensiver Bemühungen dann aber doch nicht. Erst als ein vom Survivaltrainer vorbereiteter Anzünder, bestehend aus in Panzertape eingewickeltem Fichtenharz, und ein Streichholz zur Verfügung gestellt wurden, nahm die Outdoor-Küche langsam Gestalt an. Erschöpft aber glücklich konnte schließlich der erste Teilnehmer ein Fazit ziehen: „Natur, leckeres Essen und Action - was will ich mehr.“
Janine Stahl zeigte sich zufrieden mit dem Tag. „Wenn die Teilnehmenden von dem, was sie heute gezeigt haben, das in ihnen steckt, vieles in den Berufsalltag später integrieren können, werden sie einmal gute Rettungssanitäter sein.“