Neues Qualifizierungsangebot: Praxiseinstieg in Rettung und Pflege

Ein neues Qualifizierungsangebot ist an den Start gegangen: Im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) hat der erste Durchlauf für den „Praxiseinstieg in Rettung und Pflege“ begonnen.

Der DRK Rettungsdienst Mittelhessen (RDMH) und das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft führen die einjährige Qualifzierungsmaßnahme gemeinsam durch. Projektleiterin Peta Riemenschneider (RDMH) und BWHW-Regionalleiterin Franzsika Richter arbeiten dafür eng zusammen. Als Kursleiterin wurde eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit pädagogischen Zusatzqualifikationen eingestellt. Weitere Unterrichte werden von Riemenschneider sowie Lehrkräften des Bildungswerks übernommen.

Das neue Angebot richtet sich an junge Menschen ab 16 Jahren und vermittelt in verschiedenen Modulen wichtige Grundkenntnisse für medizinische Berufe. Dabei werden erste, berufsqualifizierende Abschlüsse im Gesundheitswesen ermöglicht, z.B. Rettungssanitäter oder Alltagsbegleiter. Das eröffnet gleich zwei Perspektiven: Es kann ein direkter, beruflicher Einstieg angeschlossen werden – alternativ ist der Praxiseinstieg aber auch eine gute Vorbereitung für weiterführende Ausbildungen wie z.B. Notfallsanitäter oder Gesundheits- und Krankenpfleger.

BWHW-Regionalleiterin Franziska Richter ist überzeugt, dass die Qualifizierung eine Lücke schließt. Sie versteht den Praxiseinstieg als einen „neuen ersten Schritt der Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen“. „Der Praxiseinstieg wird flexibel gestaltet und eröffnet eine Vielzahl von beruflichen Möglichkeiten. Das wird der Zielgruppe möglicherweise gerechter als eine klassische Ausbildung.“

Für den DRK Rettungsdienst Mittelhessen eröffnet sich mit dem Praxiseinstieg erstmalig die Möglichkeit, bereits unter 18-jährige zu qualifizieren. Geschäftsführer Markus Müller erhofft sich davon in einigen Jahren eine verbesserte Personalsituation im Rettungsdienst. „Wir können jetzt junge Menschen mit Haupt- oder Realschluss erreichen, die eine längerfristige Perspektive in Gesundheitsberufen anstreben.“ Bisher ist Ausbildung und Qualifizierung beim RDMH erst ab 18 möglich. Viele Mitarbeitende bleiben nach der Ausbildung nur wenige Jahre, bevor sie ein Studium anschließen oder andere berufliche Wege gehen. „Mehr Kontinuität bei unseren Beschäftigten würde uns in der Zukunft sehr helfen“, bekräftigte Müller.